Die eigenständige Arbeit in der Werkstatt gibt uns jeden Winter wieder das nötige Vertrauen in unsere Segelflugzeuge und die Sicherheit, dass sie in einwandfreiem Zustand sind. So ging es auch in diesem Winter wieder damit los, dass alle Flugzeuge abgerüstet und in ihren Anhängern verstaut wurden, wo sie darauf warteten von uns unter die Lupe genommen zu werden.

In unsere vereinseigene Werkstatt passen ungefähr drei Flieger gleichzeitig, wodurch wir, mit entsprechendem Mitgliederengagement richtig Tempo in unsere Flugzeugwartung bekommen. Die meisten unserer Flugzeuge bedürfen im Winter lediglich einer guten Politur und etwas neuem Fett, um im Frühjahr wieder in die Steilfluglage gehen zu können. Dennoch überprüfen wir jeden einzelnen Flieger akribisch und nach genauem Prüfplan. Schließlich wollen wir unser Hobby so sicher wie möglich gestalten. Aber auch komplexere Arbeiten an der Materie des Flugzeugs oder aufwendige Flugzeugkontrollen, können wir dank unserer hervorragend ausgebildeten Mitglieder selbst erledigen. Dazu besuchen einige von uns regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen, die uns zu Zellenwart:innen, Werkstattleiter:innen und Prüfer:innen qualifizieren.

Neben der alljährlichen Wartung gab es in diesem Jahr ein paar besondere Projekte. Zur Steigerung unserer Sichtbarkeit im Flug und somit unserer Sicherheit an Bord, wurden alle unsere 12 Segelflugzeuge mit Hauben-Blitzern ausgestattet. Das sind sehr helle Blink-/Blitz-Lichter, die vorne im Cockpit angebracht werden und während des Fluges ein regelmäßiges Lichtzeichen nach außen abgeben. Alles für das kleine Extra an Sicherheit, denn Segelflug ist ein Sichtflugsport: sehen und gesehen werden hat höchste Priorität.

Neuverkabelung der LS4

Außerdem konnten wir, dank herausragendem Einsatz der Jugendgruppe und vereinsinternen Spenden, zwei neue LX9000 finanzieren und diese in unsere zwei LS4’ren einbauen. Ein LX9000 ist eine Art Multifunktions-Computer der uns während des Fluges unter anderem in der Navigation unterstützt. Mittlerweile haben 8 unserer 12 Segelflieger ein solches System integriert. Der Einbau eines neuen Instruments in das Cockpit bedarf der Unterstützung von mehreren Vereinsmitgliedern. So wurde zunächst ein neuer Instrumentenpilz gefräst, Halterungen im 3D-Druck erstellt und die Neuverkabelung der Instrumente geplant.

Nun bleiben uns noch ca. 4 Wochen bis Mitte März die jährliche Abnahme der Flugzeuge stattfindet und unsere liebsten Segelflieger endlich wieder aus ihren Anhängern rauskommen. An diesem Wochenende sind wir dem Ziel alle Flieger bis dahin fertig zu haben, wieder ein Stück nähergekommen. Die Sonnenstrahlen haben wir direkt genutzt, um auch unsere Anhänger auf Hochglanz zu bringen und für einen Checkflug die Winde aufzubauen.

Wir warten schon sehnsüchtig auf den Saison-Beginn, denn letztendlich wollen wir Segelflieger:innen alle am liebsten in die Luft.

Text: Johanna Maria Böhm

Das kleine Extra an Sicherheit – Unsere Winterarbeit 2023/24