100 Teilnehmer und ein Vielfaches an Besuchern genießen beim Drachenfest auf dem Barger Segelflugplatz größtenteils perfekte Bedingungen.

Mit ihrer Leidenschaft machen sie den Himmel bunt, so beschreiben manche der Drachenenthusiasten selber ihr windiges Hobby. 100 Teilnehmer und ein Vielfaches an Besuchern genossen dafür beim Drachenfest auf dem Barger Segelflugplatz größtenteils perfekte Bedingungen.

Hier darf man wirklich mal von einem Hobby für die ganze Familie sprechen: Christopher Wilser schiebt den Kinderwagen mit dem erst wenige Tage alten Nachwuchs über das Gelände, begrüßt Bekannte und beantwortet Fragen zum organisatorischen Ablauf. Das Baby ist gut eingepackt, denn an diesem so gar nicht mehr sommerlichen Sonntag weht eine für Landratten im Binnenland doch recht ordentliche Brise. Den Drachenfreund und -flieger aber freut das. „Perfekt ist Windstärke 3“, erzählt der frischgebackene Vater Wilser, am Samstagmittag hatte zwischendurch eine Flaute etwas Sorgen bereitet.

Begeisterter Drachenflieger
Christopher Wilser ist begeisterter Drachenflieger, wohnt in Fröndenberg und ist wegen der räumlichen Nähe zum Veranstaltungsort einer der Mitorganisatoren des Drachenfestes, das wegen des Feiertags dieses Mal auf drei Tage ausgedehnt wird. Die Szene organisiert sich vorwiegend über Internetforen und trifft sich im Moment an nahezu jedem Wochenenden zu Drachenfesten in der Region.

Auch bei Kai Höbler hat das Hobby massive Auswirkungen auf das Privatleben gehabt, wie der Meinerzhagener mit einem Schmunzeln erzählt: „Ich habe auf einem Drachenfest geheiratet.“ Nun fehlt seine bessere Hälfte auch an diesem Wochenende nicht. So wie bei den meisten der 100 Dauerteilnehmer ist die ganze Familie angereist, übernachtet wird immer im Zelt oder im Wohnwagen.

Mindestens genauso oft wie die Ehefrau hat Höbler einen Drachen aus seinem umfangreiche Besitz an seiner Seite: „Beim Urlaub in den Bergen kommt beim Wandern auch einer in den Rucksack, auch wenn andere mich wegen des höheren Gewichts für verrückt halten. Was gibt es schöneres, als auf einem Gipfel den Drachen steigen zu lassen?“ Die Faszination des Drachenfliegens in ein bis zwei Sätze zusammenzufassen, ist für ihn fast nicht möglich. Es sei halt auch eine Sucht, „den Himmel bunt zu machen.“ Auch zum Fest in Barge sind „Familienmitglieder“ aus ganz Deutschland und den Niederlanden angereist, in der Regel schon am Freitag, wo man fachsimpelnd beieinandersaß. Seit Samstag kommen zahlreiche Besucher, lassen selbst kleine Lenkdrachen steigen und sich von den Gastgebern der Luftsportgruppe Menden kulinarisch verwöhnen.

Über das stimmungsvolle Highlight bestand bei kaum jemandem Zweifel: Bei milder Witterung stiegen Samstagabend Seesterne, Schlangen, Kraken, Vögel und viele andere fantasievolle Wesen, beleuchtet von Taschenlampen, in den Himmel und sorgten, mit passenden Klängen unterlegt, für Gänsehautatmos­phäre.

Alexander Lück

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Perfekte Bedingungen für fliegende Monster